Personentransport in Friaul Julisch Venetien

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www.trasporti-fvg.it : Die Seite über den Personentransport in der Region Friaul Julisch Venetien (Text von Giovanni Tosi - übersetzung von Alexander Weber)

Der Schiffsverkehr zwischen Triest und Muggia

Vor der Entstehung der Società Muggesana di Navigazione a Vapore wurde der Schiffsverkehr zwischen Triest und der istrischen Kleinstadt für einige Jahre direkt vom STABILIMENTO TECNICO TRIESTINO (S.T.T.) betrieben, dem Eigentümer des Cantiere San Rocco und der Fabbrica Macchine di Sant'Andrea. Es ist offensichtlich, dass dieser Schiffsverkehr mehr den Zweck hatte, die Arbeiterschaft der Schiffsbauindustrie zu transportieren, als den normalen Bürgern eine bequeme Transportmöglichkeit zu bieten; so bestand die Flotte anfangs nur aus zahlreichen kleinen Kähnen mit geringer Tragfähigkeit und erst als das Stabilimento Tecnico Triestino das Cantiere San Marco in Triest aufkaufte und der Schiffsverkehr auf die Gesellschaft "Muggesana" überging, setzte diese größere und schnellere Schiffe ein.

Viele Jahre lang hatte diese Gesellschaft das Monopol auf die Schifffahrtslinie zwischen Triest und Muggia, auch wenn es am Ende des 19. Jahrhunderts einen kurzen und zaghaften Versuch gab, ihr mit dem Dampfschiff ZAULE Konkurrenz zu machen.

Es dauerte so bis zur Mitte der 50er-Jahre, als schließlich 1956 infolge eines Abkommens mit Jugoslawien eine Schifffahrtsverbindung zwischen Triest, Muggia und Capodistria – die Linien der A.C.N.A. waren zu diesem Zeitpunkt schon fast vollständig eingestellt – eingerichtet wurde. Diese wurde von der SOCIETA' CAPODISTRIANA DI NAVIGAZIONE mit dem einzigen noch verbliebenen Schiff, dem Dampfer VETTOR PISANI, betrieben.

Der Betrieb erwies sich schnell als defizitär und so gab die Gesellschaft 1959 sowohl die Linie als auch das Schiff an die bekannte SOCIETA' DI NAVIGAZIONE ISTRIA-TRIESTE ab.

Das Schiff bediente so noch einige Jahre lang die selben Häfen, aber infolge der Reform der subventionierten Küstenschifffahrtsdienste wurden die Linien im "Sektor F" (Linien von Triest in Richtung der Istrischen Küste, sowie die nach Grignano-Sistiana und nach Grado) 1960 der NAVIGAZIONE ALTO ADRIATICO S.p.A. übertragen, die die gesamte Flotte des vorherigen Konzessionärs übernahm. Der Dampfer VETTOR PISANI pendelte noch einige Zeit zwischen Triest und Muggia, aber 1962 mit der Indienststellung der prächtigen Motorschiffe AMBRIABELLA und DIONEA, denen die noch größere EDRA zur Seite gestellt wurde, wurde er ausgemustert.

Die beiden Schwesterschiffe AMBRIABELLA und DIONEA wechselten sich viele Jahr lang auf den Linie Triest-Muggia-Capodistria und auf denen nach Grado und Grignao-Sistiana ab, aber aus wirtschaftlichen Gründen sah sich die Betreibergesellschaft gezwungen, das Angebot einzuschränken und die AMBRIABELLA 1976 an einen ausländischen Reeder zu verkaufen. Einige Jahre später wurde auch die EDRA verkauft. Die Ferrovie dello Stato setzten sie in der Folge auf dem Stretto di Messina ein. Es blieb so nur noch die DIONEA, die 1978, als die Linie nach Muggia aufgegeben wurde, ihre größere Schwester EDRA ersetzte.

Um das Fehlen von Schiffen wettzumachen, mietete die Gesellschaft für kurze Zeit zwei Motorschiffe an, die REGINA ISABELLA SECONDA und die NOCE DI COCCO, aber zum Ende des selben Jahres wurden die bis dahin betriebenen Schifffahrtslinien eingestellt.

Die DIONEA ging zunächst an den LLOYD TRIESTINO und dann an die ADRIATICA DI NAVIGAZIONE, nach Muggia kam sie aber nie mehr.

Währenddessen wurde am Ende der 50er-Jahre in Triest das erste Tragflügelboot, die FRECCIA DELL'ADRIATICO, in Dienst gestellt. Ursprünglich für den Linienverkehr mit Venedig gedacht, wurde es schließlich für die Verbindungen nach Muggia eingesetzt, doch war die Zeit noch nicht reif genug. So nahm das Schiff bald Kurs auf andere Küsten.

Auch wenn eine Wiederaufnahme des Linienverkehrs zwischen Triest und Muggia immer wieder vorgeschlagen wurde, dauerte es bis zum Ende der 80er-Jahre, als mit der Indienststellung des Tragflügelbootes FRECCIA DEL GIGLIO, wieder ein bescheidener Liniendienst eingerichtet wurde. Aber auch dieser wurde schnell wieder eingestellt.

Man musste bis in unsere Zeit warten, als 1999 schließlich ein mehrtägiger Liniendienst mit dem alten Fährschiff SALVATORE SECONDO gestartet wurde. Trotz des hohen Alters des Schiffes nahm die Bevölkerung die Überfahrt nach Muggia mit Begeisterung an und es ergaben sich so die Voraussetzungen, anstelle einer saisonalen eine reguläre, schnelle Linienverbindung zwischen den beiden Städten einzurichten.

Im Jahr 2000 ersetzte das moderne Motorschiff DELFINO VERDE QUINTO das alte Fährschiff und kommt dabei bei den Fahrgästen genauso gut an wie sein Vorgänger, aber hier sind wir schon bei den Nachrichten unsere Tage.

Ist endlich die Zeit gekommen, auch die anderen Schifffahrtsverbindungen zu den übrigen Städten am Golf von Triest in moderner und schneller Form wieder aufzunehmen?

Text von Giorgio Grisilla und Dennis Tarlao

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Schiffe:

Borgolauro

Delfino Verde

Dionea / Edra

Epulo

Freccia d.Adriatico

Freccia del Giglio

Gianpaolo

Gianpaolo I

Italia L.

Salvatore Secondo

San Marco d.R.

Vettor Pisani

 

 

 

 

         

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